BGH: zur Beweislast bei behaupteter mangelnder Lesefähigkeit des Erblassers

Wer Geschriebenes nicht zu lesen vermag, kann gemäß § 2247 Abs. 4 BGB kein eigenhändiges Testament errichten. Die Darlegungs- und Beweislast für die mangelnde Lesefähigkeit des Erblassers trägt grundsätzlich derjenige, der sich auf diesen Einwand beruft. Kann die Beweisaufnahme keine Klarheit hierüber erbringen, so ist vom Regelfall auszugehen, nämlich der Lesefähigkeit des Testierenden.

BGH, Beschluss vom 24.11.2021, IV ZR 132/21